Warum nehmen wir ausgerechnet jetzt zu? Was passiert im Körper? Und was kann ich gegen die Gewichtszunahme tun?
Trotz gleichbleibendem Essverhalten nimmt das Gewicht während der Wechseljahre stetig zu. Die Fettverteilung ändert sich, lagert sich präferiert in der Körpermitte (am Bauch und an der Taille) an. Aus der Birne wird ein Apfel.
Zudem steigt der Körperfettanteil – die Muskelmasse sinkt. Dabei bleibt anfangs das Gewicht gleich. Denn Muskeln wiegen schwerer als Fett. Aber Muskeln verbrennen auch mehr Kalorien – deswegen ist der Verlust der Muskelmasse zugunsten von Fett ein Problem.
Das Gewicht steigt, das Taille-Hüft-Verhältnis (Waist-to-Hip-Ratio) erhöht sich stetig und auch der Körperfettanteil steigt an
„Unter dem Eisberg“: Bei Übergewicht steigen metabolische Werte wie Blutdruck, Cholesterin, Blutzucker und so das Risiko für Erkrankungen
Symptome der Wechseljahre sind bei zu viel Gewicht oft stärker spürbar: Rücken-und Gelenkschmerzen, Hitzewallungen, stärkeres Schwitzen, niedriges Selbstwertgefühl bis hin zu Depressionen, Schlafprobleme
Generell mit steigendem Alter, in besonders Maße gegen Ende der Peri-Menopause und noch stärker in der Post-Menopause.
Die Gewichtszunahme ist ein typisches Phänomen, wenn Frauen älter werden. Besonders in den Wechseljahren. Im Schnitt nehmen Frauen in der Lebensmitte (50-60 Jahre alt) etwa 0,7 Kilo pro Jahr zu.
Übrigens: Das verstärkte Ansammeln von Fettpolstern in der Lebensmitte betrifft nicht nur Frauen, sondern auch Männer.
Bei bis zu 90% der Frauen zwischen 45-55 steigt mit beginnenden Wechseljahren der Körperfettanteil
Die Gewichtszunahme in den Wechseljahren ist eins der Themen, dass Frauen während der Menopause mit am stärksten belastet.
Abgesehen vom Altern an sich, sind Frauen in der Lebensmitte weiteren, Einflüssen ausgesetzt, die das Zunehmen fördern. Darunter Östrogenmangel, Stimmungsstörungen und Schlafstörungen.
Wie groß der Einfluss der Wechseljahre, genauer gesagt des Östrogen-Verlusts gegenüber dem Altern an sich ist, darüber scheiden sich die Geister. Fakt ist: Die Wechseljahre per se führen nicht zur Gewichtszunahme. Zur „bevorzugten“ Ansammlung von Bauchfett (Körpermitte) dagegen schon. So wachsen während der Wechseljahre die Bauchfettdepots (viszerale) von 5%-8% des gesamten Körperfetts in der Prä-Menopause auf 15%-20% in der Post-Menopause.
Hauptgrund für die Gewichtszunahme in den Wechseljahren ist der altersbedingte Verlust an Muskelmasse:
Studien zeigen:
Mit sinkendem Östrogen in der Menopause ändert sich die Fettverteilung:
Hose und Rock spannen. Schlimmer: das viszerale Bauchfett ist gefährlich:
Ein Grund warum Chronischer Stress zu mehr Bauchfett führt – auch ohne Menopause. Durch die enge Interaktion von Sexual-, Stress-, und Schilddrüsen-Hormonen kann auch die Schilddrüse eine Rolle bei unerklärlicher Gewichtszunahme spielen. Ein Check-up (Bluttest) der Schilddrüsen-Hormone (TSH, T3, T4) ist sinnvoll.
Wer schlecht schläft begünstigt dadurch die Ausschüttung der Appetit regulierenden Hormone Leptin und Ghrelin und fördert so das Zunehmen.
Auch die Einnahme von Medikamenten (z.B. Anti-Depressiva) kann zur Gewichtszunahme führen.
Bei Östrogen Dominanz (mehr Östrogen als Progesteron), häufiges Phänomen der Peri-Menopause, zeigt sich die Gewichtszuname eher an Hüfte und Oberschenkel (Birne).
Je früher du der Gewichtszunahme in den Wechseljahren entgegenwirkst, desto besser. Es ist leichter 5 als 30 Kilo abzunehmen. Übergewicht, Bauchumfang, Körperfett – sind Ursache ernsthafter Krankheiten und verstärken Symptome der Wechseljahre.
Schlaf, mentale Balance und Stress sind nicht zu unterschätzende Faktoren, wenn es um ein gesundes Gewicht geht:
"In einer Studie mit mehr als 68.000 Frauen nahmen diejenigen, die 5 Stunden oder weniger schliefen, mehr Gewicht zu als diejenigen, die jede Nacht mehr als 7 Stunden schliefen. Stimmungsschwankungen, von denen bis zu 1/4 der Frauen in der Peri- und Post-Menopause betroffen sind, können einen gesunden Lebensstil beeinträchtigen und so zur Gewichtszunahme beitragen.“
Studie Mayo Clinic Proceedings, 2017
Unsere Informationen basieren auf Studien und Wissenschaft. Und falls du selbst mal genauer nachschauen willst, sind hier unsere relevantesten Quellen.
Weight Gain in Women at Midlife: A Concise Review of the Pathophysiology and Strategies for Management | Mayo Clinic Proceedings, October 2017Volume 92, Issue 10, Pages 1552–1558 | |
Obesity associates with vasomotor symptoms in postmenopause but with physical symptoms in perimenopause: a cross-sectional study BMC Womens Health. 2017; 17: 126. | Published online 2017 Dec 8. doi: 10.1186/s12905-017-0487-7 | |
Association of Mid-Life Changes in Body Size, Body Composition and Obesity Status with the Menopausal Transition Healthcare (Basel). 2016 Sep; 4(3): 42. | Published online 2016 Jul 13. doi: 10.3390/healthcare4030042 | |
Sedentary lifestyle in middle-aged women is associated with severe menopausal symptoms and obesity | Menopause. 2016 May;23(5):488-93. doi: 10.1097/GME.0000000000000575. | |
Association between Reduced Sleep and Weight Gain in Women | Am J Epidemiol. 2006 Nov 15; 164(10): 947–954, doi: 10.1093/aje/kwj280 |
Wenn die sexuelle Lust in den Wechseljahren niedrig oder weg ist, gibt es einiges was man zur Luststeigerung in den Wechseljahren tun kann.
Warum die Blase in den Wechseljahren schwächer wird und was bei Inkontinenz und Blasenschwäche hilft.
Wenn es mit dem Einschlafen und Durchschlafen nicht mehr so richtig klappt.
Die XbyX Guides dienen nur Informations- und Diskussionszwecken. Sie stellen keine Diagnose dar, enthalten keine medizinischen Ratschläge und ersetzen nicht den Rat eines qualifizierten Arztes. Konsultiere deinen Arzt bevor du Bewegungs- oder Essverhalten änderst. Die Verbreitung und Vervielfältigung der XbyX Guides bedarf der Angabe und des Verlinkens der Quelle.