In den Wechseljahren verändern sich Gewicht und Fettverteilung des Körpers. Warum nimmt man ab der Perimenopause gerade am Bauch zu?
Der weibliche Körper durchläuft ab 40 eine ganze Reihe von Veränderungen. Eine davon - und meist leider die Sichtbarste, ist die Veränderung des Gewichts und eine Änderung der Fettverteilung am Körper. Man nennt es auch die "Meno-Mitte", denn das Fett lagert sich häufig am Bauch ab - also in der Mitte unseres Körpers.
Wieso passiert das? Wie verändert sich infolge der Hormonumstellungen der Stoffwechsel? Und wie geht man am besten damit um?
Wenn mit Beginn der Perimenopause die weiblichen Hormone sinken, hat das natürlich auch einen Einfluss auf die Körperzusammensetzung. Wir lagern mehr Fett an und verlieren wertvolle schlank machende Muskelmasse. Es ist also kein Wunder, dass es uns, ab unseren 40ern, wesentlich schwerer fällt, das Gewicht zu halten. Selbst dann, wenn wir am Essverhalten oder auch am Sport Programm rein gar nichts ändern. Bei bis zu 90% der Frauen zwischen 45-55 steigt mit beginnender Menopause der Anteil an Körperfett.
Ein wichtiger Grund für das Zunehmen ist der ganz normale, altersbedingte Verlust an Muskelmasse. Und da unsere Muskeln selbst im Ruhezustand mehr Kalorien verbrauchen als Fett, reduziert sich der Energieverbrauch. Sprich der Körper braucht weniger Kalorien, also weniger Nahrung. Mit den Muskeln geht es übrigens schon ab dem Alter von 30 Jahren bergab. Ab da verlieren wir circa 3-5 Prozent an Muskelmasse alle 10 Jahre.
Die gute Nachricht ist, dass man diesem natürlichen Verlust an Muskelmasse entgegenwirken kann. Und zwar mit proteinreichem Essen und Krafttraining. So werden wertvolle Muskeln wieder aufgebaut und es wird damit wieder eine höhere Kalorienverbrennung erreicht. Selbst im Ruhezustand. Doppelt positiv an proteinreichem Essen und Krafttraining ist, dass man gleichzeitig etwas für starke Knochen tut.
Neben dem Verlust an Muskelmasse, wird die Gewichtszunahme in den Wechseljahren zudem durch das Absinken des Sexualhormons Östrogen begünstigt. Östrogen ist vor allem zuständig für die Regulierung der reproduktiven Funktion in unserem Körper. Also alles rund um Fruchtbarkeit und Schwangerschaft. Östrogen spielt aber auch eine wichtige Rolle in unserem Stoffwechsel. Besonders bei der Art und Weise, wie wir Fett einlagern, wie wir auf Bewegung reagieren und wie wir uns von Bewegung wieder erholen.
In dem Maße, wie der Östrogenspiegel im Laufe der Wechseljahre immer weiter absinkt, verändert sich also auch unsere Körperzusammensetzung. Wir entwickeln eine Tendenz dazu, überschüssiges Fett eher am Bauch zu speichern. Das ist der Grund, warum man in den Wechseljahren vor allem am Bauch zunimmt. Im Gegensatz zu der Zeit davor, wo Fettpolster sich eher an Hüfte und Oberschenkeln gebildet haben. Das sieht dann so aus, dass sich unser zuvor eher Birnenförmiger Körper in einen Apfel verändert. Manche nennen es auch die Meno-Mitte.
Das Problem mit dem Bauchfett ist aber nicht nur, dass es den Hosen- und Rockbund verengt, sondern es ist wirklich die schlimmste Art von Fett, die wir haben können. Das Bauchfett ist sehr aktiv und schüttet entzündungsfördernde Chemikalien aus, die für den gesamten Körper schädlich sind. Bauchfett kann zu Insulinresistenz führen, zu erhöhten Blutzuckerwerten und es kann das Risiko für Brustkrebs erhöhen.
Auslöser einer hormonell bedingten Gewichtszunahme - besonders in der Perimenopause - können auch eine Östrogen-Dominanz und / oder eine Schilddrüsenunterfunktion.
Ein weiterer wichtiger Punkt für die Gewichtszunahme ist, dass unser Körper mit steigendem Alter sensibler gegenüber Zucker und schnellen Kohlenhydraten wird. Das Ergebnis davon sind instabile Blutzucker- und Insulinspiegel. Der überschüssige Zucker wird im Körper schnell in Fett umgewandelt . Wenn die Ernährung im Alter gleich zuckerreich bleibt, wird diese vorübergehende Fetteinlagerung dauerhafter und führt zu abdominaler Fettleibigkeit - dem Bachfett.
Der Blutzucker hat auch Einfluss auf andere Hormone wie Schilddrüsenhormone, Testosteron, Östrogen und auch das Stresshormon Cortisol.
Ist das Stresslevel chronisch hoch, nimmt meist auch das Bauchfett zu. Selbst schon in jungen Jahren. Auch junge Mädchen nehmen beide Arten von Bauchfett - subkutanes und viszerales - als Folge negativer persönlicher oder familiärer Ereignisse zu.
Die Gewichtszunahme während der Wechseljahre bzw. generell mit dem Alter ist also kein Mythos, sondern sie ist ein Fakt. Es ist keine Einbildung, wenn man auf einmal das Gefühl hat, dass sich heute im Gegensatz zu den 20ern oder 30ern kleine Ernährungssünden sofort an Hüfte oder Bauch festsetzen. Auch das Gefühl, dass man doch eigentlich genauso isst wie früher, man sich genauso viel bewegt, und dennoch zunimmt - trügt leider nicht. Typischerweise legen Frauen in den Wechseljahren 5-7 Kilo an Gewicht zu.
Unser Körper benötigt je älter wir werden immer weniger Kalorien. Essen wir also im Alter genauso weiter wie in jungen Jahren, nehmen wir zwangsläufig zu. Weniger und vor allem das Richtige essen, und sich gleichzeitig mehr bewegen - daran führt leider kein Weg vorbei.
Übrigens können auch Schilddrüsenprobleme, Anti-Depressiva und andere Medikamente mögliche Ursachen für eine ungewollte Gewichtszunahme sein.
Wichtiger als das Gewicht und der BMI (Body Mass Index) allein sind der Körperfettanteil - der Anteil der Fettmasse am Körpergewicht - und vor allem die Verteilung des Körperfetts. Die Körperfett-Verteilung bestimmt der Quotient aus Bauch- und Taillenumfang und gibt Aufschluss über das gefährliche Bauchfett.
Normalgewicht: <0,8 | Übergewicht: 0,8 – 0,84 | Adipositas: >0,84
Ein weiterer Wert zur Beurteilung eines gesunden Gewichtes ist das Taille-Größe-Verhältnis - kurz WHtR (Englisch Waist-to-Height Ratio). Hier kann man sein Taille-Größe-Verhältnis online berechnen.
Die drei wichtigsten Einflussfaktoren für die Gewichtszunahme und die geänderte Körperfettverteilung in den Wechseljahren sind:
Je früher wir dem Zunehmen entgegenwirken, desto besser. Denn es ist immer leichter 5 Kilo als 30 Kilo abzunehmen. Übergewicht, erhöhter Bauchumfang und Körperfett treiben nicht nur das Budget für neue Kleidung nach oben – sie begünstigen vor allem das Entstehen ernsthafter Krankheiten und verstärken viele Symptome der Wechseljahre.
Sieh dies positiv und konzentriere dich auf die Qualität des Essen statt auf die reine Quantität! Zu einer gesunden Ernährung in den Wechseljahren gehören:
Kennst du schon den Energie - Protein Superfood Shake? Dieser bildet eine sehr gute tägliche Basis, enthält alle wichtigen Vitamine und Mineralien, nur 100 kcal pro Portion und bietet so einen einfachen aber gesunden Start in den Tag. Bei Weight Watchers hat Energie sogar Null Punkte! Energie eignet sich zudem hervorragend, um daraus gesunde Smoothie Rezepte zuzubereiten.
Schlaf und Stress sind zwei nicht zu unterschätzende Faktoren, wenn es um ein gesundes Gewicht geht. Stress ist eng mit der Gewichtszunahme verbunden. Ist beispielsweise das Niveau des Stresshormons Cortisol erhöht, erhöht das nachweislich den Appetit, treibt das Verlangen nach Fast Food an und fördert damit die Ansammlung von Bauchfett.
Auch der Schlaf ist ein wichtiger Faktor für das Gewicht. Je mehr wir schlafen, desto besser ist das für unser Gewicht: In einer Studie mit mehr als 68.000 Frauen nahmen diejenigen, die 5 Stunden oder weniger schliefen, mehr Gewicht zu als die Frauen, die jede Nacht mehr als 7 Stunden schliefen. Idealerweise bekommst du sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht. Achte darauf dass deine Schlafqualität über diese Zeit so gut wie möglich ist, Denn es zählt qualitativ erholsamer Schlaf, nicht die Zeit die du im Bett verbringst.
Bei Sport und Bewegung sind Hochintensives Intervall Training und Krafttraining die beste Kombination - wesentlich effektiver als stundenlanges Joggen. Starte mit Übungen mit dem eigenen Körpergewicht, Yoga oder Pilates - steigere dich dann und trainiere mit Widerstandsbändern, Gewichts-Manschetten oder Hanteln.
Menopause weight gain: Stop the middle age spread | Mayo Clinic | |
Winning the weight battle after menopause | Harvard Health |
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Spürst du Veränderungen in deinem Körper, die du nicht zuordnen kannst? Vielleicht hat das was mit der Peri-Menopause zu tun...
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