Phytoöstrogene – Pflanzenstoffe mit Hormonwirkung

Phytooestrogene

Phytoöstrogene gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen. Insbesondere bei hormonellen Dysbalancen, können die hormonähnlichen Substanzen hilfreich sein.

Inhaltsverzeichnis

Bei hormonell bedingten Beschwerden wie Wechseljahrssymptomen, PMS oder Blutungsstörungen werden hormonell wirksame Medikamente wie die Pille oder auch die Hormontherapie oft als schnelle Lösung angeboten. Dabei hält (wie so oft) auch die Natur eine mögliche Alterantive bereit: Phytoöstrogene.

Was sind Phytoöstrogene?

Phytoöstrogene gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen. Sie lassen sich in vier Klassen unterteilen:

  • Lignane
  • Isoflavone
  • Coumestane
  • Stilbene

Alle drei haben aber eine Gemeinsamkeit: Sie ähneln in ihrer Struktur einer Form unseres körpereigenen Östrogens, dem 17-ß-Östradiol. Die Wirkung von Hormonen in unserem Körper wird nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip vermittelt. Das Hormon ist der Schlüssel, der genau in das Schloss an der Körperzelle passt. Dieses Schloss nennt man auch Rezeptor. Phytoöstrogene können sich ebenso wie das körpereigene Östrogen an den Zellrezeptor binden und eine entsprechende Wirkung hervorrufen. Der Schlüssel passt hier in das Schloss. Allerdings nicht ganz so gut, wie der 17-ß-Östradiol-Schlüssel. Entsprechend ist die Wirkung etwas schwächer.

Phytooestrogene Wirkung

 

So wirken Phytoöstrogene

Das zu begreifen ist wichtig, wenn man verstehen möchte, wie Phytoöstrogene wirken. Sie binden sich an die Rezeptoren und rufen dann eine schwach-östrogene Reaktion hervor. Ein Grund, warum viele Frauen mit einer Östrogendominanz auf Lebensmitteln mit Phytoöstrogenen wie beispielsweise Soja verzichten. Doch das ist gar nicht nötig, denn Phytoöstrogen wirken sowohl östrogen als auch antiöstrogen. Wie das?

Bei einem Östrogenmangel, wie er beispielsweise in den fortgeschritteneren Wechseljahren auftritt, können die Phytoöstrogene das fehlende Östrogen ein Stück weit ausgleichen. Ja, sie wirken schwächer als das körpereigene Östrogen, aber immer noch besser als gar kein Östrogen.

Aber auch bei einem Östrogenüberschuss können sie hilfreich sein. Sie blockieren nämlich die Rezeptorplätze für das körpereigene, stärker wirkende Östrogen. Die östrogene Wirkung ist dann zwar da, aber eben deutlich schwächer als wenn das körpereigene Östrogen an die Zelle andocken würde.

Mögliche Einsatzgebiete von Phytoöstrogenen

Ein Verzicht auf Lebensmittel mit Phytoöstrogenen ist also auch bei einer Östrogendominanz nicht nötig. Haupteinsatzgebiet ist jedoch eher der Östrogenmangel mit Symptomen wie:

  • Hitzewallungen
  • Schweißausbrüche
  • Schlafstörungen
  • Brain Fog
  • Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen
  • trockene Haut und Schleimhäute

Heilpflanzen mit Phytoöstrogenen

Phytoöstrogene kommen in mehr als 300 Pflanzen vor. Einige davon werden als Heilpflanzen in der Frauenheilkunde, vor allem in der Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden, genutzt. Dazu gehören:

  • Rotklee (Trifolium pratense)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Rhapontikrhabarber (Rheum rhaponticum)
  • Salbei (Salvia officinalis)
  • Süßholzwurzel (Glycyrrhiza glabra)

Diese Heilpflanzen können als Tee, als Tinktur oder als Extrakt genutzt werden. Rotklee Isoflavone und Hopfen sind Bestandteil von XbyX Phyto Power.

Die Top 6 Lebensmittel mit Phytoöstrogenen

Aber auch über deine Ernährung kannst du Phytoöstrogene zu dir nehmen.

Phytoöstrogene in Soja

Soja ist reich an Phytoöstrogenen – in Soja sind dies die sogenannten Isoflavone. Aus Sojabohnen werden beispielsweise Tofu oder Tempeh hergestellt. Du kannst die Sojabohnen aber auch gedämpft als Edamame essen. Zudem enthält Soja Eiweiß, viele Mineralien und Vitamine – also all das, was wir für die Hormonregulation und -produktion brauchen.

Wenn du Tempeh noch nicht probiert hast: Los geht’s. Das fermentierte Sojabohnen-Produkt enthält zudem gesunde Probiotika! Warum das auch für deine Hormonbalance eine Rolle spielt, erfährst du in unserem Artikel "Östrobolom – der Darm und die Östrogene".

Leinsamen und Sesam

Die ballaststoffreichen Leinsamen sind nicht nur wunderbar für die Verdauung, sie enthalten auch reichlich Phytoöstrogene in Form von Lignanen. Einige Studien bringen den Verzehr von Leinsamen mit einem verminderten Risiko für Brustkrebs in Verbindung. In vielen unserer XbyX Rezepte verwenden wir daher übrigens Leinsamen oder Leinöl. Achte darauf, die Leinsamen zu schroten, wenn du sie im Müsli isst, da der Körper sie aufgrund ihrer harten Schale nicht gut auflösen kann. Bitte immer frisch schroten, fertig geschrotete Leinsamen werden schnell ranzig. Das gilt übrigens auch für Leinöl. Dieses am besten nur in kleinen Flaschen kaufen und unbedingt im Kühlschrank lagern.

Leinsamen sind nicht so dein Geschmack? Dann kannst du auch wunderbar zu Sesamsamen oder -öl geifen. Der Gehalt an Lignanen ist in Sesam sogar noch höher als in Leinsamen.

Phytoöstrogene aus Rotklee, Hopfen und Leinsamen
PHYTO POWER vereint die geballte Power der Phytoöstrogene aus Rotklee, Hopfen und Lignane aus Leinsamen mit bioaktiven Wirkstoffen wie Cordyceps, Schisandra und Nachtkerzenöl für hormonelle Balance ab der Menopause. Hormonfrei, 100% pflanzlich, ohne Zusatzstoffe.
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Trockenobst

Leinsamen und Soja gehören zu den bekannteren Phytoöstrogen-Quellen – aber Trockenobst? Ja, auch hier finden sich Phytoöstrogene. Den höchsten Phytoöstrogengehalt haben getrocknete Aprikosen (445 μg / 100 g), Datteln (330 μg / 100 g), Pflaumen (184 μg / 100 g) und Rosinen (30 μg / 100 g). Jede Menge Ballaststoffe und Vitamine gibt es gratis dazu. Da gleichzeitig viel Fruchtzucker drin ist, solltest du Trockenobst jedoch nur in Maßen essen, da in der Lebensmitte unsere Sensibilität gegenüber Zucker steigt.


Wenn du es lieber frisch magst: Auch Pfirsiche, Aprikosen und Grapefrutis haben einen signifikanten Phytoöstrogengehalt. Probiere doch mal unser Rezept für das Maca Bircher Müsli - mit Steinobst wie Aprikosen oder Pfirsich, wertvollen pflanzlichen Proteinen und einer Portion des Adaptogens Maca.

Phytooestrogene Lebensmittel Tabelle

 

Beeren

Beeren sind echte Powerpakete – reich an Antioxidantien, Ballaststoffen und auch Phytoöstrogenen. Das gilt insbesondere für die roten Beerenfrüchte wie Erdbeeren, Preiselbeeren, Cranberries und Himbeeren. Wenn sie gerade keine Saison haben, kannst du sie gern auch tiefgekühlt kaufen und essen.

Kreuzblütler-Gemüse

Zu den Kreuzblütlern zählen vor allem Kohlsorten. Darunter Blumenkohl, Brokkoli, Rosenkohl, Kohlrabi und Grünkohl. All diese Kohlsorten sind reich an Phytoöstrogenen. Daneben haben sie zahlreiche andere gute Vitamine und Mineralien für die hormonelle Balance an Bord. Kreuzblütriges Gemüse sollte daher möglichst täglich auf dem Tisch landen.

Zwiebeln & Knoblauch

Auch die beiden „Stinker“ Zwiebeln und Knoblauch enthalten eine gute Portion an Phytoöstrogenen. Noch dazu sind Zwiebeln und Knoblauch reich an Präbiotika, eine Form von Ballaststoffen, die unerlässlich für einen gesunden Darm sind. Ein gesunder Darm ist wiederum eine Grundvoraussetzung für hormonelle Balance. Auch wenn die Tischnachbarn vielleicht die Nase rümpfen, solltest du deinen Speisen mit Zwiebeln und Knoblauch also regelmäßig den besonderen Pfiff verleihen.

Die volle Phytoöstrogen-Power
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Studien & Quellen

Phytoestrogen content of foods consumed in Canada, including isoflavones, lignans, and coumestan
Nutr Cancer . 2006;54(2):184-201. doi: 10.1207/s15327914nc5402_5.
The pros and cons of phytoestrogens
Front Neuroendocrinol. Author manuscript; available in PMC 2011 Apr 1
Dietary phytoestrogens Annu Rev Nutr. 1997;17:353-81.
Post-diagnosis soy food intake and breast cancer survival: a meta-analysis of cohort studies. Asian Pac J Cancer Prev. 2013;14(4):2407-12.
Phytoestrogens: food or drug? Clin Cases Miner Bone Metab. 2007 May-Aug; 4(2): 123–130.