Giftfilter, Müllabfuhr, Gallelieferant, Vitaminspeicher, Energiereservoir, Kontrollbehörde – die Leber arbeitet unermüdlich, entgiftet und reguliert den Körper auf vielfältige Weise. So stärkst du sie mit lebergesunder Ernährung, damit sie all diese Jobs schafft!
Die Leber ist eines der größten und mit 1,4 - 1,8 Kilogramm auch eines der schwersten Organe in deinem Körper. Sie befindet sich im rechten Oberbauch unterhalb des Zwerchfells, hat eine glatte Oberfläche und sieht aufgrund ihrer starken Durchblutung rötlich-braun aus.
Sie besteht aus Milliarden von Leberzellen sowie aus Blutgefäßen und Stützsubstanz und hat zwei „Eingänge“: Die Leberarterie, die zur Eigenversorgung sauerstoffreiches Blut direkt von der Hauptschlagader einlässt. Und die Pfortader, über die das „zu verarbeitende“ Blut, was aus Magen- und Darmtrakt sowie Milz kommt, einströmt. Raus geht's dann über die Lebervene, welche direkt zum Herzen führt.
Alles, was du zu dir nimmst, geht also durch deine Leber. Sie ist dein zentrales Stoffwechselorgan und entscheidet, was mit der aufgenommenen Nahrung und deren Inhaltsstoffen passiert:
Ohne die Leber läuft also beim Stoffwechsel nichts.
Deine Leber kann aber nicht nur das Gute im Körper verteilen. Sie neutralisiert auch Krankheitserreger, Abfallprodukte, Toxine und weitere Stoffe die deinem Körper nicht gut tun und scheidet sie auf dem schnellsten Wege - über Niere oder Galle - aus. Sie ist also unser Entgiftungsorgan und zum Glück sehr robust.
Doch wie immer, gibt es auch hier ein Zuviel. Die Misere dabei: Die Leber hat keine Schmerzrezeptoren und sendet daher keine Warnsignale. Wie es um deine Lebergesundheit steht, weißt du deshalb oft gar nicht genau. Das ist fatal, denn im Falle einer Überlastung kann sie ihre Aufgaben nicht mehr zuverlässig erfüllen.
Entsprechend ihrer zwei Hauptfunktionen ergeben sich zwei „Bedrohungen“:
Mehr als 30 Prozent der erwachsenen Deutschen leiden mittlerweile unter einer Nichtalkoholischen-Fettleber. Bei ihnen besteht die Hälfte der Leberzellen aus Fettzellen und die andere, noch gesunde, Hälfte verrichtet die doppelte Arbeit – oder versucht es zumindest. Höchste Zeit, sich um die Leber zu kümmern!
Die „Leber entgiften“ müssen wir nicht. Denn entgiften ist ihr Job und den macht sie alleine ziemlich gut. Es geht darum, sie dabei zu unterstützen, damit sie ihre Aufgabe optimal ausführen kann: Schütze sie vor „Giften“ und sorge durch eine ausgewogene Ernährung dafür, dass du deine Leber nicht zusätzlich belastest.
Dass Alkohol im Übermaß die Leber schädigen kann, weiß jede – darauf brauchen wir hier nicht näher einzugehen. Weniger bekannt ist, dass nicht nur Schadstoffe wie Schimmel die Leber stark belasten, sondern auch manche Konservierungsstoffe. Iss deshalb so frisch und naturbelassen wie möglich. Nimm Medikamente nur, wenn es sein muss. Wenn du die Wahl hast, dann "creme" Medikamente lieber. Denn alles was du über die Haut aufnimmst, belastet die Leber nicht.
Giftstoffe, die sonst in die Leber gelangen würden, werden durch Ballast- oder Faserstoffe im Darm gebunden. Zusätzlich beschleunigen sie die Passage der Nahrung durch den Verdauungstrakt – und damit den Abtransport von Schadstoffen. Sie sind also doppelt gut für die Leber. Ideale Ballaststofflieferanten sind Vollkornprodukte und Gemüse. Auch Salat, Hülsenfrüchte und Obst enthalten viel davon.
Besondere Zuwendung erhält die Leber durch die reichliche Zufuhr von bitter schmeckenden Kräutern, Gemüse und Obst. Diese Lebensmittel wirken wie Kooperationspartner von Leber und Gallenblase. Sie kurbeln den Gallenfluss an und unterstützen die Leber in ihrer Entgiftungsfunktion.
Basis einer leberfreundlichen Küche bilden Gemüse in allen Variationen sowie zuckerarme Früchte wie Beeren, Äpfel, Grapefruit, Papaya oder Kiwi. Es darf ruhig die Hälfte deines Tellers daraus bestehen. Dazu fettarme (pflanzliche) Proteine, da hierdurch die Fettaufnahme, -speicherung und -synthese unterdrückt wird.
Fette sind für eine ausgewogene Ernährung unerlässlich. Gerade bei Menschen, die bereits Richtung Fettleber tendieren, ist es wichtig, den Fokus auf hochwertige pflanzliche Fette zu legen: Oliven- oder Leinöl, fetter Fisch, Avocado, Nüsse und Samen. Studien haben darüber hinaus bestätigt, dass hochkonzentriertes Omega 3 zur Senkung der Leberfettwerte bei Menschen mit nichtalkoholischer Fettleber beitragen kann.
Obst ist ein toller Vitaminlieferant – also greife zu bei Orange, Erdbeere und Co. Für deinen Organismus macht es aber einen deutlichen Unterschied, ob der Fruchtzucker in Form einer natürlichen Frucht in deinem Körper landet oder als hochkonzentrierte (industriell hergestellte) Fructose: Die Aufnahme der Fructose in die Leber wird – anders als im Fall der Glucose – nicht reguliert. So kann es bei erhöhtem Verzehr zu einem Überschuss in deiner Leber kommen. Die Fruktose wird in Fett umgewandelt. Mit Fruchtzucker angereicherte Nahrungsmittel sind inzwischen fast immer mitverantwortlich für Übergewicht, erhöhte Blutfettwerte und eine Fettleber.
Sämtliche leberbelastende Toxine erzeugen freie Radikale, die durch Antioxidantien unschädlich gemacht werden können. So leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Leber. Neben gezielten Nahrungsergänzungsmitteln findest du Antioxidantien auch ausreichend in der natürlichen Ernährung: Insbesondere pflanzliche Lebensmittel, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und hochwertige pflanzliche Öle und Nüsse sind voller Antioxidantien. Besonders „ampelfarbiges“ Obst und Gemüse ist voll davon.
Wichtig ist nicht zuletzt, ausreichend zu trinken, damit die Fließfähigkeit des Blutes und eine gute Durchblutung der Leber und anderer Organe erhalten bleibt.
Gut ist: Du musst nicht viel Geld für teure Detox-Kuren ausgeben. Deine Leber „detoxt“ dich von alleine. Sie ist sogar in der Lage, sich fast selbstständig zu regenerieren. Alles was du tun musst: Schütze deine Leber vor Giften und einem generellen "zuviel" an Arbeit, indem du ihr alles gibst, was deinen Körper eh freut. Und vergiss nicht: Erst in Kombination mit Sport und Entspannung wird dein "Gesunde-Leber-Paket" rund!
High-protein diet more effectively reduces hepaticfat than low-protein diet despite lower autophagy and FGF21 levels | Liver Inter. in press (E-pub ahead of print) (2020) | |
Histopathologische Diagnostik und Differenzialdiagnostik der nichtalkoholischen Fettlebererkrankung. | Dr. Sarah Theurer/ Julia Kälsch et al. In: Der Pathologe. 2020 | |
Evaluation of a High Concentrate Omega-3 for Correcting the Omega-3 Fatty Acid Nutritional Deficiency in Non-Alcoholic Fatty Liver Disease (CONDIN). | 20 August 2018 |
Nach üppigen Festtagen und schon fest gefassten Vorsätzen fürs Neue Jahr, taucht mit zuverlässiger Regelmäßigkeit alle Jahre wieder das Thema Detox auf. Zu Deutsch Entgiftung. Macht Detox Sinn? Und wie detoxe ich am besten?
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