Mönchspfeffer – wohl kaum eine Heilpflanze wird im Bereich der Frauengesundheit öfter verordnet. Zurecht? Wir schauen uns an, was der Mönchspfeffer bei PMS und in den Wechseljahren wirklich kann.
In Zusammenhang mit hormonell bedingten Beschwerden wie Stimmungsschwankungen, Wassereinlagerungen oder Zyklusunregelmäßigkeiten kommt in Arztpraxis oder Apotheke oft die Empfehlung: ”Probieren Sie es doch mal mit Mönchspfeffer.” Mönchspfeffer – Allheilmittel für alle weiblichen Beschwerden, so könnte man den Eindruck bekommen. Warum wird Mönchspfeffer überhaupt bei hormonellen Beschwerden eingesetzt? Wann macht der Einsatz wirklich Sinn? Das und mehr erfährst du in diesem Artikel.
Der Mönchspfeffer (Agnus castus) ist eine Pflanze aus der Familie der Lippenblütler. Der bis zu 4m hohe Strauch trägt duftende kleine Blüten und etwa 2 bis 3mm große dunkelbraune Früchte. Genau diese Früchte werden unter anderem zur Behandlung von Beschwerden in den Wechseljahren eingesetzt.
Der Mönchspfeffer wird auch Keuschlamm oder Keuschbaum genannt. Grund: Schon seit Jahrhunderten wird postuliert, dass Mönchspfeffer den Geschlechtstrieb abschwächt. Mönchspfeffer wurde auch als Pfefferersatz in der Klosterküche genutzt, vermutlich auch, um den Mönchen das Leben in der Enthaltsamkeit zu erleichtern. ;) Warum das vielleicht keine gute Idee war, erfährst du später.
Dass Mönchspfeffer irgendwie auf den Geschlechtstrieb von Männern und Frauen wirkt, ist schon seit der Antike bekannt. Worauf diese Wirkung des Mönchspfeffers beruht, wusste man damals natürlich noch nicht. Heute ist man hier schlauer: Die Heilpflanze unterdrückt jedoch keinesfalls die Geschlechtshormone. Im Gegenteil: Sie hat hormonregulierende Eigenschaften und kann vor allem die Progesteronproduktion anregen.
Mönchspfeffer hat eine sogenannte dopaminerge Wirkung. Genauer: Die enthaltenen Diterpene können an die Dopamin-2-Rezeptoren andocken. Darüber hemmen sie auch die Prolaktinausschüttung.
Was hat das nun mit unserem Progesteron zu tun? Ganz einfach: Prolaktin ist auch bekannt als das Milchbildungshormon. In der Stillzeit sind die Prolaktinspiegel deshalb sehr hoch und sorgen unter anderem durch eine Drosselung der Progesteronproduktion dafür, dass wir nicht so schnell wieder schwanger werden können. Erhöhte Prolaktinspiegel können aber auch bei Stress auftreten und so zu einem Progesteronmangel führen.
Das prämenstruelle Syndrom (PMS) – vielen Frauen leider sehr gut bekannt – macht uns mit Stimmungsschwankungen, Brustspannen, Wassereinlagerungen und Schmerzen vor und während der Periode zu schaffen. Grund ist häufig ein Ungleichgewicht der Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron in der zweiten Zyklushälfte. Oft liegt bei PMS eine Östrogendominanz vor – im Verhältnis zum Östrogen ist zu wenig Progesteron vorhanden.
Hier kommt der Mönchspfeffer mit seinen progesteronfördernden Eigenschaften ins Spiel. Er kann zur Linderung des prämenstruellen Syndroms und bei Menstruationsstörungen, wie bei einer zu starken Periode oder bei Periodenschmerzen, eingesetzt werden. Auch bei spannenden und schmerzenden Brüste vor und während der Menstruation wird Mönchspfeffer gern genutzt. Erhöhte Prolaktinspiegel stehen nämlich u.a. mit spannenden Brüsten in Verbindung.
Viele Studien belegen den positiven Einfluss von Mönchspfeffer bei PMS. In einer Studie des Peking Union Medical College Hospital mit 217 Teilnehmerinnen mit moderat bis schwer ausgeprägtem PMS ließen sich beispielsweise mit 4 mg Mönchspfeffer-Extrakt über einen Zeitraum von 3 Zyklen die prämenstruellen Beschwerden deutlich reduzieren. Im Vergleich zum Placebo konnte teils eine Besserung um 60 Prozent erzielt werden.
Auch bei PMDD, der prämenstruellen dysphorischen Störung, konnten mit Mönchspfeffer Erfolge erzielt werden. PMDD ist unter anderem geprägt durch schwere depressive Episoden. In einer Studie aus dem Jahr 2003 wurde untersucht, ob sich Mönchspfeffer und ein Antidepressivum aus der Gruppe der Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer in ihrer Wirkung bei der Behandlung von PMDD unterscheiden. Das überraschende Ergebnis: Mit dem Antidepressivum und Mönchspfeffer konnten ähnliche Besserungen erzielt werden. Der einzige Unterschied: Das Medikament wirkte sich eher auf die psychischen, Mönchspfeffer auf die körperlichen Symptome wie Energiemangel, Appetitlosigkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten aus.
Wie kann Mönchspfeffer in den Wechseljahren helfen? PMS ist vor allem zu Beginn der Wechseljahre, in der frühen Perimenopause, für viele Frauen ein Thema:
Die typische Mönchspfeffer Dosierung liegt bei 20 bis 40 mg pro Tag. XbyX Peri Balance enthält deshalb die optimale Dosierung von 30 mg Mönchspfeffer Pulver pro 2 gTagesdosis. Wichtig: Für eine spürbare Wirkung sollte Mönchspfeffer regelmäßig über einen Zeitraum von mindestens 2 bis 3 Monaten eingenommen werden.
Üblicherweise wird Mönchspfeffer als Kapsel, Tablette oder Pulver eingenommen. Es gibt jedoch auch Mönchspfeffer Tee zu kaufen. Kann man also auf Pulver und Co. verzichten und einfach Mönchspfeffertee trinken? Besser nicht. Die Inhaltsstoffe, die unter anderem für die hormonregulierende Wirkung verantwortlich sind, sind nicht wasserlöslich. Sie landen also gar nicht im Tee und können entsprechend auch keine Wirkung entfalten. Noch dazu lässt sich die erforderliche Dosis mit einem Mönchspfeffer Tee nur schwer erreichen.
Mönchspfeffer ist in der Regel gut verträglich. Nebenwirkungen treten eher selten auf. Zu den möglichen Nebenwirkungen bei Einnahme von Mönchspfeffer gehören:
Wenn du Dopamin-Rezeptorantagonisten (z.B. Neuroleptika) einnimmst, darfst du Mönchspfeffer aufgrund möglicher Wechselwirkungen nicht nutzen. Auch wenn du eine Hormonersatztherapie machst, die Pille einnimmst oder eine Hypophysenstörung hast, solltest du den Einsatz von Mönchspfeffer in jedem Fall mit deiner Ärztin absprechen.
Aber halt – war da nicht noch was mit Mönchen und schwindender Libido? Libidoverlust als Nebenwirkung wäre natürlich ungünstig, leiden doch viele Frauen in den Wechseljahren eh schon unter sexueller Unlust. Aber keine Sorge: Die Klosterbewohner wussten damals wohl nicht, dass Mönchspfeffer durchaus hilfreich bei Sexualfunktionsstörungen sein kann. So berichteten beispielsweise die Teilnehmerinnen einer Studie aus dem Jahr 2018 nach 12-wöchiger Einnahme von Mönchspfeffer über eine höhere sexuelle Zufriedenheit und eine verbesserte Libido!
Jede Frau ist individuell, eine Standardlösung für alle kann es somit natürlich nicht geben. Wenn du jedoch vor deiner Periode unter PMS leidest, Menstruationsstörungen hast oder Unterstützung in der frühen Phase der Wechseljahre suchst, kann der Mönchspfeffer die passende Pflanze für dich sein.
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