Wie viel Protein brauche ich und warum? Wo stecken Proteine drin? Wir zeigen die besten pflanzlichen und tierischen Protein-Quellen. Damit zu jeder Mahlzeit genug gutes Protein auf dem Teller landet!
Wenn wir älter werden, kann der Körper Proteine, also Eiweiß, nicht mehr so effektiv wie in jungen Jahren nutzen. Er entwickelt mit dem Alter eine "anabole Resistenz". So wandelt der Körper einer 50-jährigen Frau Proteine aus der Ernährung weniger effizient um, als der einer 20-jährigen Frau. Und das bei der exakt gleichen Protein-Menge. Somit braucht der Körper im Alter mehr Protein pro Kilogramm Körpergewicht, um die gleiche Muskelmasse zu erzielen. Proteine sind also ab 40 ganz besonders wichtig – in den Wechseljahren und weit darüber hinaus.
Das hängt von der Körpergröße und der körperlichen Aktivität ab. Je größer und je aktiver, desto mehr Protein: Empfohlen werden laut PROT-AGE-Studie pro Tag 1,0-1,2 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Wer viel Sport macht, bei dem sind es eher 1,5 Gramm.
> Kleines Rechenbeispiel: 70 kg Körpergewicht = ca. 70 bis 84 g Protein pro Tag, also pro Mahlzeit: 28 g (bei 3 Mahlzeiten)
Zuviel ist übrigens selten der Fall: Die meisten Frauen essen zu wenig Protein! Rechne doch mal aus, wie hoch dein Proteinbedarf ist und wie viel Protein du pro Tag isst.
So kann ein Beispieltag aussehen, der in Summe auf 80 Gramm Protein kommt:
Frühstück: Protein Shake oder Müsli mit XbyX Energie, Skyr, Dinkelflocken und Obst
Mittag: Gemüse mit Linsen & Quinoa
Abend: Gemüsepfanne mit Feta & Kernen
Wenn wir an Proteine denken, kommen oft zuerst tierische Lebensmittel in den Kopf. Lange Zeit galten sie als das Non-Plus-Ultra was die Qualität der Proteine angeht – charakterisiert durch die Vielfalt der enthaltenen Aminosäuren, die Bausteine der Proteine. Pflanzliche Proteine sind unvollständiger, d.h. ein einzelnes pflanzliches Lebensmittel enthält meist nicht das volle Spektrum aller essentiellen Aminosäuren.
Wenn wir aber die vielfältigen pflanzlichen Proteinquellen kombinieren, bekommen wir die komplette Bandbreite aller für den Körper nötigen Aminosäuren. Pflanzliche Proteine wirken zudem anti-Inflammatorisch – das heißt entzündungshemmend – und sind verpackt in wertvollen Ballaststoffen. Wer also – sei es aus gesundheitlichen, geschmacklichen, moralischen oder ökologischen Gründen – auf tierische Proteine verzichtet, wird dennoch keinen Mangel erleiden.
Tierische Proteinquellen wie Fleisch und fette Milchprodukte liefern neben Proteinen viele gesättigte Fette und sollten daher nur in geringer Menge gegessen werden. Von Natur aus magere Milchprodukte wie Stangenkäse (Harzer Käse), Hüttenkäse, Quark & Kefir sind gesünder, ebenso Fisch und Meeresfrüchte - die Meeresbewohner zudem wegen ihrer gesunden Omega 3 Fette!
Der Großteil der Proteine in unserer Ernährung sollte jedoch idealerweise aus pflanzlichen Quellen bestehen. Hier ist die Vielfalt riesig und das ist auch gut so, denn wir müssen diese ja schlau kombinieren!
Vorteilhaft ist es, gezielt verschiedene Proteinquellen zu kombinieren und so den Bedarf an den verschiedenen Aminosäuren zu decken. Wie Getreide mit Hülsenfrüchten (Erbsensuppe mit Vollkornbrot, Linsengericht mit Reis), denn Getreide ist arm an Lysin, Threonin und Tryptophan, dafür reich an Methionin. Hülsenfrüchte sind arm an Methionin, dafür reich an Threonin und Tryptophan. Oder unser XbyX Energie Protein Superfood Shake, der 5 pflanzliche Proteinquellen für ein optimales Aminosäureprofil kombiniert.
Proteine aus Pflanzen? Keine Problem! Zum Glück hat Mutter Natur jede Menge Optionen parat. So gibt es genügend Abwechslung auf dem Teller und der Körper profitiert von einer breiten Vielfalt an Aminosäuren. Die Mediterrane Ernährung ist dafür eine sehr gute Orientierung.
Bring Abwechslung ins Essen, iss dich an Gemüse, Linsen & Bohnen satt - so kommst du zugleich in den Genuss vieler Ballaststoffe. Vergiss Nüsse & Kerne nicht, sie geben Geschmack und liefern ebenfalls beide Nährstoffe.
Zu den besten pflanzlichen Proteinquellen gehören die Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen und Kichererbsen, Getreide, Nüsse, Samen und Kerne. In geringeren Mengen finden sich Proteine auch in vielen Gemüsesorten. Soja als pflanzliches Protein kannst du in Form von Sojabohnen, in der fermentierten Version als Tempeh oder als Tofu konsumieren. Für alle Frauen für die Soja nicht infrage kommt, sei es aufgrund von Unverträglichkeit, Erkrankungen oder Schilddrüsenproblemen, gibt es zahlreiche andere pflanzliche Proteinquellen.
Hülsenfrüchte blähen bei dir? Hier gibt es Tipps für weniger Blähungen bei Linsen & Bohnen!
Achte bei veganen Proteinpulvern darauf, dass es sich um ein gemischtes Protein handelt und das es eine komplette Proteinquelle ist, die ausreichende Mengen aller 9 essentiellen Aminosäuren - inklusive Leucin - enthält. Frauen benötigen eine höhere Konzentration an Leucin, um die Muskelproteinsynthese auszulösen.
Proteinreiche Lebensmittel tierischen Ursprungs sind Fisch, Milchprodukte, Eier, Hühnchen und alle anderen Fleisch- und Wurstsorten. Wie schon erwähnt, isst man einige davon, wenn überhaupt, dann am besten nur selten, aufgrund der enthaltenen gesättigten Fettsäuren. Diese wirken auf unseren Körper pro-inflammatorisch, das heißt sie fördern Entzündungen.
Ganz wichtig ist bei tierischen Proteinen deren Qualität. Lieber seltener, dafür regionale Bioprodukte bevorzugen. Das gilt ganz besonders für Fisch und Fleischprodukte. Fleisch oder Wurst solltest du maximal einmal pro Woche essen, und dann idealerweise Hühnchen, Fisch ca. zwei bis dreimal pro Woche, und Eier wöchentlich ca. 1-2 Stück.
Falls du bisher viel Kuhmilch trinkst: Tausche diese doch öfter mal gegen pflanzliche Milchalternativen aus Hafer, Soja, Mandel oder Reis, für ein besseres Fettverhältnis. Falls du nicht auf tierische Milchprodukte verzichten magst, greif lieber zu probiotischen Milchprodukten, wie Joghurt, Kefir oder Buttermilch.
Proteine und Sport, besonders für alle die viel trainieren, sind ein wichtiges Thema. Was für Männer oder junge Frauen gilt, gilt nicht für Frauen ab der Perimenopause. Nachfolgend ein Einblick in aktuellste wissenschaftliche Erkenntnisse von Dr. Stacy Sims – Sportphysiologin, Ernährungswissenschaftlerin und Autorin von ROAR – die sich diesem Thema seit Jahren widmet. Das Wichtigste gleich vorab: "Das Timing der Proteinzufuhr ist entscheidend, insbesondere in Bezug auf die Erholung nach dem Training und die Muskelreparatur." (Dr. Stacy Sims @Instagram)
Reichlich an der Aminosäure Leucin ist in diesen Lebensmitteln enthalten:
Diet Rich in Animal Protein Promotes Pro-inflammatory Macrophage Response and Exacerbates Colitis in Mice | Front. Immunol., 26 April 2019 | |
Dietary Protein and Changes in Biomarkers of Inflammation and Oxidative Stress in the Framingham Heart Study Offspring Cohort. | Curr Dev Nutr. 2019 May; 3(5): nzz019 | |
Evidence-based recommendations for optimal dietary protein intake in older people: a position paper from the PROT-AGE Study Group | J Am Med Dir Assoc. 2013 Aug;14(8):542-59. doi: 10.1016/j.jamda.2013.05.021. Epub 2013 Jul 16. | |
The Effects of a Higher Protein Intake During Energy Restriction on Changes in Body Composition and Physical Function in Older Women | The Journals of Gerontology: Series A, Volume 66A, Issue 11, November 2011, Pages 1218–1225, https://doi.org/10.1093/gerona/glr120 | |
The importance of protein for femal athlethes | Fiter faster stronger - Interview with Dr Stacy Sims, March 2020, | |
All About Muscle Growth | Precision Nutrition |
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