Nach üppigen Festtagen und schon fest gefassten Vorsätzen fürs Neue Jahr, taucht mit zuverlässiger Regelmäßigkeit alle Jahre wieder das Thema Detox auf. Zu Deutsch Entgiftung. Macht Detox Sinn? Und wie detoxe ich am besten?
Detox-Kuren, Reinigungen besonders von Darm und Leber, Entgiftungs- oder Entschlackungs-Diäten, kommen in unterschiedlichsten Varianten daher. Als kompletter Nahrungsverzicht, als Saft-Kuren, als Tee-Detox oder mit Getränken auf Basis von Apfelessig & Co.
Bevor wir zum "Entgiften" – auf Englich Detox – kommen, stellt sich ja erstmal die Frage, ob Essen denn giftig ist? Die Antwort lautet hier: Ja. Fast alles ist in irgendeiner Form giftig.
Sogar Gemüse. Nehmen wir zum Beispiel Pak Choi. Pak Choi – auch Chinesischer Senfkohl oder Chinesischer Blätterkohl – ist ein nährstoffreiches Gemüse und enthält, da es zur Familie der Kreuzblütler-Gemüse gehört, reichlich Glucosinolate, welche nachweislich zu Schilddrüsenproblemen beitragen können.
Bei angemessenen Portionen verstoffwechselt unser Körper diese Glucosinolate völlig problemlos. Wenn wir jedoch extremen Menge essen – z. B. 1,6 Kilo pro Tag – kann dies eine Schilddrüsenunterfunktion begünstigen.
Doch essen wir Pak Choi – oder jegliche andere Lebensmittel in gesunden Mengen und Moderation – kann sich unser Körper ganz hervorragend selbst reinigen.
Daher halten wir nichts von speziellen Detox-Diäten. Entgiftung, also „Detox“, das passiert im Körper eben die ganze Zeit und von ganz von allein. Ganz natürlich, durch die dafür zuständigen Organen.
Zu den wichtigsten Ausscheidungsorganen unseres Körpers gehören der Verdauungstrakt, die Nieren, die Lunge, die Leber, das Lymphsystem, die Haut und das Atmungssystem. Diese Orange wandeln giftige Verbindungen in andere Formen um und bauen sie so ab.
Es ist aber durchaus richtig, dass Leber und Niere, genau wie unser Darm, unter einem ungewohnten Ansturm von Fett, Alkohol, Zucker & Co. und einer damit verbundenen geringen Nährstoffdichte über die Feiertage, etwas stark in Anspruch genommen worden.
Daher ist es eine super Idee, nach solchen Exzessen unsere Entgiftungs-Körperteile eine Weile ganz bewusst zu entlasten und so ihre natürliche Funktion zu unterstützen!
Das können wir ganz hervorragend erreichen, indem wir dem Körper das geben, was ihm hilft sich selbst zu regenerieren. Dazu braucht es jedoch keinen Verzicht in Form strenger Saftkuren, keine speziellen Detox-Tees oder Wässerchen.
Sondern eine pflanzenbasierte, nährstoffdichte Ernährung, bevorzugt basische Lebensmittel und möglichst kein Zuckerzusatz. Eine gute Richtlinie sind hier unser Simple 7 Konzept in Kombination mit dem Frauen in Balance Teller.
Wer übrigens gerne Fasten möchte, weil die reinigende Wirkung auf Körper und Seele guttut, kann dies natürlich gerne tun. Aber Entgiften geht auch einfach so.
Wie das im Detail aussieht, verraten wir dir natürlich. Los geht’s mit:
Kannst du auch weglassen, aber achte darauf, ausreichend zu trinken!
Kannst du auch weglassen, aber achte darauf, ausreichend zu trinken!
Denk dran: Über den Tag gut verteilt 2-3 Liter trinken.
Regelmäßige körperliche Betätigung kann die Nieren unterstützen und dir dabei helfen, Abfallstoffe aus dem Körper zu entfernen.
Schweiß kann ebenfalls dazu beitragen, einige Abfallprodukte und Giftstoffe aus dem Körper zu entfernen – auch wenn dies im Vergleich zu den Nieren und dem Magen-Darm-System nur minimal ist.
Bau also lieber Bewegung in deinen Alltag ein, anstatt zu fasten oder bestimmte Nahrungsmittel einzuschränken.
Und … wie klingt das für dich? Für uns klingt das nach einer richtig guten ausgewogenen „Detox-Diät“, über die sich nicht nur Leber, Niere und Darm freuen, sondern auch unsere Geschmacksnerven!
Diese Art der nährstoffreichen Ernährung ist dein lebenslanges Ziel. Für jeden Tag – okay, außer an den wenigen Schlemmer-Festtagen pro Jahr. Und sie ist deutlich besser und wirkungsvoller als eine 1, 3 oder 7 Tage dauernde „Entgiftung“.
Das Geheimnis, die Essgelage von Feiertagen zu korrigieren, besteht als allererstes darin, mit ihnen aufzuhören. Hungern, strenge Diäten, oder auch Schuldgefühle sind das Schlimmste, was du jetzt tun kannst. Sie frustrieren dich lediglich, und enden im schlimmsten Fall im Jojo-Effekt. Einfach wieder – oder neu – zu einem gesunden Essverhalten zu wechseln, ist der beste Weg für eine gesunde und figurfreundliche Ernährung, die du auch durchhalten kannst.
Übrigens, weil wir das oft gefragt werden: Apfelessig, Grüntee, L-Carnitin, Zitronen-Cleanse-Wasser & Co. kannst du gern in deine Ernährung einbauen. Aber sie allein verbrennen keine extra Kalorien und beschleunigen nicht das Abnehmen!
Harvard Health Ad Watch: What’s being cleansed in a detox cleanse? | Harvard Health Publishing, 2020 | |
10 nutrition myths debunked | Mayo Clinic 2016 | |
The dubious practice of detox | Harvard Women's Health Watch, May, 2008 |
Warum nehmen wir ausgerechnet jetzt zu? Was passiert im Körper? Und was kann ich gegen die Gewichtszunahme tun?
Spürst du Veränderungen in deinem Körper, die du nicht zuordnen kannst? Vielleicht hat das was mit der Peri-Menopause zu tun...
Was ist eine gesunde Ernährung in den Wechseljahren? Unser Guide bringt Licht ins Dunkel.