Das sinkende Östrogen in den Wechseljahren begünstigt Osteoporose, den Verlust der Knochendichte. Die Knochen werden porös und können bei Stürzen leichter brechen. Wirke dem Knochenabbau im Alter aktiv entgegen und stärke mit knochengesunder Ernährung und Bewegung deine Knochen bis ins hohe Alter.
Die Wechseljahre sind eine harte Zeit für unsere Knochen. Denn das sinkende Östrogen in den Wechseljahren hat eine negative Wirkung auf unsere Knochendichte. Fehlen zunehmend die Östrogene, erfolgt der Knochenabbau schneller als der Knochenaufbau und die Knochen werden porös und brüchig.
Frauen haben dadurch ein deutlich höheres Risiko für Osteoporose und deren möglicher, aber nicht zwingenden, Vorstufe, der Osteopenie. In Deutschland erkranken 5 mal so viele Frauen an Osteoporose wie Männer. Bis zu 40% aller Frauen über 60 leiden unter Osteoporose. Der Knochengesundheit kommt daher spätestens ab den Wechseljahren und ganz besonders in der Postmenopause eine sehr wichtige Rolle zu.
Die Osteoporose ist eine Störung des Knochenstoffwechsels, durch die der Knochen dünner und poröser wird. Osteoporose ist deshalb auch bekannt als Knochenschwund. Die Erkrankung gehört zu den häufigsten Alterserkrankungen des Knochens und führt zu einem deutlich erhöhten Risiko für Knochenbrüche.
Wenn wir jung sind, produziert unser Körper schneller neue Knochen, als er alte Knochen abbaut. Die "Blütezeit" unserer Knochen, wenn die Größe und Stärke der Knochenmasse am höchsten ist, liegt im jungen Alter zwischen 20 und 25 Jahren. Schon recht früh in unserem Leben - circa im Alter zwischen 25-30 Jahren - hört unser Knochenaufbau auf, bleibt dann eine kurze Zeit stabil, bevor dann der Knochenabbau beginnt.
Studien zeigen, dass zwischen 30-40 Jahren der Knochenverlust einsetzt und die Knochenmasse jährlich um etwa 1.5 Prozent bei Frauen abnimmt. Bei Männern ist der Verlust langsamer, mit 0.5 bis 1 Prozent pro Jahr.
Wie schnell der Knochen sich abbaut ist höchst individuell und hängt von Faktoren ab wie:
Mit dem sinkenden Östrogen circa 1-2 Jahre vor der Menopause, der finalen Periode, und in der Postmenopause, beschleunigt sich bei Frauen der Knochenschwund. Es existiert ein direkter Zusammenhang zwischen der Menopause und der Entwicklung von Osteopenie und später Osteoporose. So können Frauen in den 10 Jahren nach der Menopause 40 % des inneren Knochen und 10 % des harten, äußeren Knochen verlieren.
Die Zeit der Wechseljahre, ist damit ein kritischer Wendepunkt für die weibliche Knochengesundheit. Wer eine frühe Menopause erlebt, ist für einen schnellen Knochenverlust besonders gefährdet.
Die Osteoporose zeigt lange Zeit kaum Symptome. Vielmehr ist der Knochenschwund ein schleichender Prozess – tückisch, denn so wird die Erkrankung oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt.
Das erste Symptom der Osteoporose sind oft Schmerzen. Aber auch hier denken die meisten Menschen wohl kaum an Knochenschwund, schließlich leidet fast jeder dritte Erwachsene in Deutschland regelmäßig an Rückenschmerzen. Bei Rückenschmerzen, die länger andauern, und vor allem auch dann, wenn in der Familie schon Frauen an Osteoporose erkrankt sind, sollte deshalb immer eine Osteoporose als mögliche Ursache abgeklärt werden.
Ein weiteres typisches Symptom für den Knochenschwund sind Knochenbrüche ohne eine erkennbare Ursache oder eine äußere Krafteinwirkung. Diese Spontanbrüche treten zum Beispiel beim Heben von Gegenständen auf. Besonders häufig sind Wirbelkörper, das Becken oder der Oberschenkelhalsknochen von den Frakturen betroffen.
Bei einer weit fortgeschrittenen Osteoporose verringert sich sogar die Körpergröße. Grund dafür sind Brüche der Wirbelkörper und eine dadurch verkürzte Wirbelsäule. Eine bis zu 20 Zentimeter geringere Körpergröße ist so bei einer schweren Osteoporose möglich. Der Rücken wird zunehmend rund und der Bauch wölbt sich vor. Man spricht hier auch vom Osteoporose-Bäuchlein.
Da bei der Osteoporose das gesamte Skelettsystem betroffen ist, kann es auch zu Zahnausfall kommen. Und zwar dann, wenn die verknöcherten Wurzelhöhlen der Zähne oder der Zahnhalteapparat porös werden.
All diese Symptome schränken die Lebensqualität der Betroffenen natürlich ein. Umso wichtiger, die Osteoporose früh zu erkennen oder noch besser natürlich, ihr vorzubeugen.
Um ein erstes Gefühl für dein Risikoprofil zu erhalten, kannst du direkt Online den FRAX Test machen. Das ist ein Fragebogen, der Risikofaktoren für Osteoporose prüft. Hast du ein erhöhtes Osteoporoserisiko, vereinbare einen Termin beim Arzt zur Knochendichtemessung. Dabei kommt die Dual-Röntgen-Absorptiometrie, kurz DXA oder DEXA zum Einsatz. Damit wird die Knochendichte im Bereich der Lendenwirbelsäule und der Oberschenkelknochen gemessen. Bei einer erniedrigten Knochendichte folgen weitere Untersuchungen wie Labortests oder weitere Röntgendiagnostik. Nur in seltenen Fällen ist zur Diagnosesicherung zusätzlich eine Probeentnahme des Knochengewebes nötig.
Die Folgen einer Osteoporose können drastisch sein. Umso wichtiger ist es, frühzeitig entgegenzuwirken. Hast du noch nicht getan? Keine Sorge – es ist nie zu spät. Fang also am besten direkt an einige der folgenden Tipps umzusetzen.
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung hat einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit – auch auf unsere Knochengesundheit. Verschiedene Makro- und Mikronährstoffe sind hier von besonderer Bedeutung.
Frauen unter 50 benötigen im Schnitt ca. 1000 mg Kalzium pro Tag, Frauen in der Postmenopause benötigen ca. 1200 mg. Versuche den Kalziumbedarf über deine normale Ernährung zu decken. Reich an Kalzium sind neben Milchprodukten wie Joghurt und Hartkäse auch viele pflanzliche Quellen.
Darunter dunkelgrünes Blattgemüse (z.B. Grünkohl, Spinat, Brokkoli), Tofu, Sojabohnen, Mandeln, Haselnüsse, Mohn, Sesam und Feigen. Aber auch kalziumreiches Mineralwasser kann helfen, auf die täglichen 1000 - 1200 mg zu kommen.
Verzichte auf Kalzium-Räuber: Zigarettenrauch, kohlensäurehaltige Getränke wie Cola, eine Ernährung, die reich an tierischen Fetten ist, und übermäßiger Alkoholkonsum sollten vermieden werden.
Vitamin D, in Form von Vitamin D3, ist ebenfalls ein besonders wichtiger Mikronährstoff für die Knochengesundheit, da Vitamin D die Aufnahme von Kalzium im Körper fördert. Um die ideale Menge zu bestimmen, empfiehlt sich ein Vitamin D Status mittels Bluttest.
Ein weiteres Vitamin, das in Kombination mit Vitamin D gut für die Knochen ist, ist das Vitamin K2 - am besten in der Form MK-7 - kurz für Menachonine + die 7 steht für die Anzahl der Kohlenstoff-Einheiten. Die Kombi Vitamin D und K2 findest du z.B. in XbyX Ganz Gelassen.
Auch Magnesium ist wichtig für die Knochengesundheit, denn Magnesium wird vom Körper benötigt, um Vitamin D in seine endgültige, verwertbare Form umzuwandeln. Eine Studie aus dem Journal für Nutritional Medicine aus dem Jahre 1991 zeigte, dass Frauen die zusätzlich Magnesium einnahmen nach 9 Monaten ihre Knochendichte um 11 % erhöhen konnten.
Die Zufuhr von Protein hat gleich einen doppelten Nutzen für die Osteoporose Prävention. Protein trägt nämlich sowohl zum Aufbau stärkerer Knochen als auch zum Aufbau stärkerer Muskeln bei. Besonders unterstützend auf den Knochenstoffwechsel wirken die Aminosäuren Lysin, Prolin und Arginin. Alle drei sind in unserem Protein Superfood Shake XbyX Energie enthalten.
Auch das Kalzium wird besser vom Körper aufgenommen, wenn du es mit Protein kombinierst. Beliebte Kombinationen sind z.b. Spinat mit Ei, hier wird das Kalzium aus dem Spinat ideal mit dem Protein aus dem Ei kombiniert.
Wie wichtig Proteine für die Knochengesundheit sind, betont auch Prof. Heike Bischoff-Ferrari von der Universität Zürich: "Eine niedrige Proteinzufuhr, ebenso wie ein Vitamin D-Mangel, trägt zu einem erhöhten Hüftfraktur Risiko bei. [...] Pflanzliche als auch tierische Proteinquellen wirken sich positiv auf stärkere Knochen und Muskeln und damit auf die Osteoporose-Prävention aus."
Um die Knochenstärke zu erhalten, solltest du dreimal pro Woche für 45 bis 60 Minuten Sport machen. Am besten das Sportprogramm gut variieren:
Reine Ausdauer-Bewegungen, bei denen keine Belastung erfolgt - wie Schwimmen oder Fahrradfahren - sind zwar gut für Fettabbau und Herz-Kreislauf, aber sie erhöhen nicht die Knochendichte!
Aber nicht zu vergessen: Balance-Übungen. Genau die werden in den Osteoporose-Leitlinien empfohlen, um Stürze und damit auch Knochenbrüche zu verhindern. Macht natürlich auch Sinn, wenn du keine Osteoporose hast. Muss auch gar nicht kompliziert sein – es reicht schon, wenn du dich zum Beispiel während des Zähneputzens abwechselnd auf ein Bein stellst.
Übrigens: Es ist nie zu spät zu starten!
Mittleres bis hohes, intensives aerobes Training unter Belastung (flottes Gehen, Wandern, Treppensteigen oder Joggen), hoch intensives, progressives Widerstandstraining (Gewichte heben) sowie „high impact“- Training unter Belastung (Springen oder Seil hüpfen) führten bei Frauen vor und nach der Menopause zur Zunahme der Knochendichte von 1 bis 4% pro Jahr!
Früher wurde genau das gemacht. Frauen bekamen Östrogene, um das Risiko für eine Osteoporose zu verringern. Heute wird die Hormontherapie zur Osteoporoseprophylaxe nur Frauen mit vorzeitigen Wechseljahren empfohlen.
Auch wenn ein gewisses Maß an Verlust der Knochendichte im Alter unvermeidbar ist, schwache Knochen und Osteoporose sind es nicht. Denn es gibt Maßnahmen, mit denen du deine Knochen schützen und stark halten kannst. Wie immer gilt: Je eher du beginnst, etwas für deine Knochen zu tun, umso besser. Und es ist nie zu spät damit zu starten!
Begleitet mich bei meiner Knochendichtemessung und erfahrt das Wichtigste darüber.
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Bildquelle: Bone structure by Jakub Fryš