Probleme mit Konzentration, Erinnerungsvermögen und klarem Denken - kurz Gehirnnebel oder Brain Fog sind häufig in der Menopause. Zum Glück nur vorübergehend - dennoch braucht unser Frauen-Gehirn einen gesunden Lebensstil.
Probleme sich zu konzentrieren, diverse Schusseligkeiten und die einfachsten Worte fallen einem partout gerade nicht ein? Alles normal, denn die Hormonänderungen der Wechseljahre wirken nicht nur auf die Stimmung, sondern auch aufs Gehirn.
Du kannst dich nicht an den Namen der Kollegin erinnern, obwohl sie gefühlt 10 mal am Tag an dir vorbei läuft oder du suchst permanent nach deinem Smartphone oder deinen Schlüssel? Mach dir keine Gedanken, denn damit bist du nicht allein. Störungen im Erinnerungsvermögen, bei Fokus und Konzentration und beim klaren Denken sind eine sehr häufige Begleiterscheinung der Menopause. Gesammelt werden diese Symptome als Gehirnnebel - im englischen - Brain Fog bezeichnet.
Es fällt schwer, sich zu konzentrieren – man ist leichter und schneller abgelenkt.
Namen, Worte, Orte – die bekannt sind –fallen einem partout nicht ein. Es dominiert das häufige Vergessen.
Lernen oder auch motorische Funktion sind eingeschränkt – der "Arbeitsspeicher" des Gehirns funktioniert einen Tick langsamer.
Probleme mit Konzentration, Fokus und Erinnerung treten besonders häufig in der Perimenopause auf. Also in den vier bis 10 Jahren vor der finalen Periode. In der groß angelegten Women's Health Across the Nation Studie mit mehr als 12.400 Frauen im Alter zwischen 40 und 55 Jahren erlebten 44 % der Frauen in der frühen und späten Perimenopause und 42% der Frauen in der Menopause verstärkte Vergesslichkeit. Knapp der Hälfte der Frauen kann es also für eine Weile schwerer fallen, klar zu denken, sich Namen zu merken oder das gewünschte Wort aus den Tiefen des Gedächtnisses zu kramen.
In der Seattle Midlife Health Studie berichteten knapp 60 Prozent der Frauen mittleren Alters über Konzentrationsschwierigkeiten und andere kognitive Probleme. Diese traten verstärkt in der Perimenopause auf.
"Bei der Behandlung der Wechseljahre geht es nicht nur um die Behandlung von Symptomen. Es geht darum, wie man über die Wechseljahre denkt und wie man auf diese Symptome reagiert."
Janet Pregler, MD, director of the Iris Cantor-UCLA Women’s Health Center
Die Ursache ist, wie so oft, beim Hormon Östrogen zu finden. Dr. Lisa Mosconi, Neurowissenschaftlerin, Ernährungswissenschaftlerin und Autorin des Buches "Das weibliche Gehirn"* bezeichnet Östrogen als "Hauptregulator" unseres Gehirns.
Das Hormon Östrogen steuert das Gehirn und bringt es dazu, Glukose zu verbrennen und aus dieser wiederum Energie zu erzeugen. Da Östrogen in der späten Perimenopause abnimmt, arbeitet das Gehirn nicht mehr so hart, so dass in Folge auch das Energieniveau im Gehirn abnimmt. Das Gehirn ermüdet gewissermaßen schneller. Das Gehirn braucht nun eine gewisse Zeit, um sich an die neue Hormon-Situation anzupassen. Die gute Nachricht ist somit, dass der Gehirnnebel und die mit ihm verbundenen Symptome, nur eine temporäre Erscheinung sind, die mit dem Eintritt der Postmenopause wieder verschwinden. Aber das absinkende Östrogen macht unser Gehirn auch empfindlicher gegenüber Entzündungen.
Alzheimer, eine Form der Demenz, tritt bei Frauen weit häufiger auf als bei Männern: Zwei Drittel der Alzheimer-Patienten sind Weiblich. Dr. Lisa Mosconi hat sich den Ursachen für dieses Phänomen über unzählige Gehirn-Scans menopausaler Frauen genähert. Ihre Erkenntnis: Die Wechseljahre verursachen Stoffwechsel-Veränderungen im Gehirn, die das Risiko einer Alzheimer-Erkrankung zu erhöhen scheinen. Diese Änderungen starten nicht erst im hohen Alter, sondern können bereits in den 40ern und 50ern beginnen. Dr. Mosconi trug glücklicherweise nicht nur zu der Erkenntnis bei, sondern identifizierte auch wirksame Lösungen: Bewegung und Ernährung können eine bedeutende Rolle bei der Prävention vor kognitivem Verfall spielen.
Unsere Informationen basieren auf Studien und Wissenschaft. Und falls du selbst mal genauer nachschauen willst, sind hier unsere relevantesten Quellen.
Boost your mind by eating right | Harvard Health | |
Cognition in perimenopause: the effect of transition stage | Menopause. 2013 May;20(5):511-7 | |
Menopausal transition, mood, and cognition: an integrated view to close the gaps | Menopause: July 2010 - Volume 17 - Issue 4 - p 812-814 | |
Cognition and the menopausal transition: is perception reality? (1) | Menopause: December 2013 - Volume 20 - Issue 12 - p 1231-1232 | |
Memory loss: 7 tips to improve your memory | Mayo Clinic | |
Alzheimer's and Women's Health: an Urgent Call, Research Projects | Dr. Lisa Mosconi, Director, Weill Cornell Women’s Brain Initiative |
Die Gelenkschmerzen in den Wechseljahren sind durchaus häufig. Wir werfen einen Blick darauf, was die Gelenkschmerzen auslöst und was gegen die Entzündungen und Schmerzen hilft.
Himmelhochjauchzend – zu Tode betrübt. Grundlos, hormonell bedingt. Stimmungsschwankungen gehören zu den Wechsejahren dazu und starten meist direkt in der Perimenopause.
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