Zeitreise: Östrogen und Hormontherapie

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Östrogen: Wer hat’s erfunden? Was ein Mann mit Wechseljahren und Hormontherapie zu tun hat und welche Hormonbehandlung zuerst war: die Pille oder Hormonersatztherapie.

Inhaltsverzeichnis

Na neugierig? Auf geht’s mit vier kleinen Lektionen Geschichtsunterricht in Sachen weibliche Hormone.

Wer entdeckte das Hormon Östrogen?

Bevor man wusste, dass Östrogen im Verlauf der Wechseljahre sinkt, und bevor es Hormontherapie geben konnte, musste man erstmal von der Existenz des Hormons Östrogen wissen. Was schätzt ihr, wann war das? Und wer hat’s gefunden?

Es war der Wissenschaftler Edward Adelbert Doisy der die verschiedenen Östrogen-Formen entdeckte. 1923 war es so weit: Durch die Analyse des Urins und der Follikelflüssigkeiten von Schweinen isolierte er das weibliche Sexualhormon Östrogen. Natürlich entdeckte er alle drei Östrogen-Typen:

  • Östradiol, das zwischen der ersten Menstruation und der Menopause dominiert.
  • Östriol, das während der Schwangerschaft die Oberhand hat und
  • Östron, dass nach der Menopause unser vorherrschendes Östrogen ist.

Danke Edward!

Was war zuerst da: Pille oder Hormon-Ersatz Therapie (HRT)?

Erst nachdem 1923 die Existenz des Hormons Östrogen bekannt war, konnte man Medikamente rundherum entwickeln. 

Satt es aus der Plazenta zu gewinnen, fanden Wissenschaftler heraus, dass sie Östrogen auch aus dem Urin trächtiger Stuten herstellen konnten. Das Medikament wurde Premarin genannt "trächtiger Stutenurin", enthielt vor allem Östron, aber auch andere Östrogentypen.

1942 wurde Premarin von der Food and Drug Administration (FDA) zur Behandlung von Hitzewallungen in den Wechseljahren zugelassen. 1960, erst knapp zwei Jahrzehnte später, wurde die erste hormonelle Antibabypille zugelassen. 

Wann und wodurch begann die Hormon-Ersatz-Therapie (HRT) “berühmt” zu werden?

Ist eine Frau ohne Östrogen überhaupt noch feminin? Was heute völlig verrückt klingt, wurde 1966 so gefragt: Robert A. Wilson veröffentlichte sein Buch mit dem Titel "Feminine Forever" - und hey, welche Frau will das nicht?!

Also was muss / soll Frau nun laut Herrn Wilson tun, um für immer weiblich zu bleiben? Mr. Wilson’s verrückte Meinung: Nur die Einnahme von Östrogen erlaubt es einer Frau "für immer weiblich" zu bleiben, ohne halt nicht.

Er behauptete, dass die Östrogeneinnahme die Wechseljahre vermeidet und - "Brüste und Geschlechtsorgane werden nicht schrumpfen. Sie wird viel angenehmer sein, um mit ihr zu leben und wird nicht langweilig und unattraktiv werden."

Im Original: “...breasts and genital organs will not shrivel. She will be much more pleasant to live with and will not become dull and unattractive.” 

Na besten Dank auch! Das kommt dabei raus, wenn Männer zu wissen meinen, was Frauen brauchen … In den späten 60ern startet der “Bestseller” von Robert Wilson den Ansturm auf die Hormontherapie mit dem Präparat Premarin, mit Östrogen hergestellt aus dem Urin trächtiger Stuten. 

Zeitreise: Östrogen & Hormontherapie

 

 

Wann und wodurch wurde die Hormon-Ersatz-Therapie (HRT) dann „berüchtigt“?

Wilson's Buch "Feminine Forever" trieb Frauen - egal ob Hitzewallungen & Co oder nicht - in Scharen zu ihren Gynäkologen. Klar, wer will schon ”langweilig und unattraktiv” sein!

Nach ersten Hinweisen auf Gebärmutterschleimhaut-Krebs in den 1970er wurde das Stuten-Östrogen mit synthetischem Progesteron (Gestagen) kombiniert.

Logisch, es war eine Frau, die Anwältin Barbara Seaman die 1977 mit ihrem "Women and the Crisis in Sex Hormones" ("Frauen und die Krise der Sexualhormone") die Aufmerksamkeit auf potenzielle Risiken dieser ersten Form der Hormon-Ersatz-Therapie richtete. Das Pharma-Marketing war zunächst stärker: Bis 1992 war Premarin das am häufigsten verschriebene Medikament in den USA. 

Es gab über die Jahre diverse Studien, der “Schocker” kam 2002: Veröffentlichungen der Women’s Health Initiative (WHI) berichteten von erhöhtem Brustkrebsrisiko. Wie heute bekannt ist zu pauschal und zu wenig differenziert, aber dennoch gut, dass so die unkritische Gabe von Hormonen als “Lifestyle-Medikament” stoppte.

Heutige Hormone sind besser, niedriger dosiert, oft transdermal statt oral, es gibt bioidentische Hormone und klare Richtlinien wann der Einsatz erfolgen kann (so früh, so kurz und so niedrig dosiert wie möglich).

Kritisches Hinterfragen, ob der Notwendigkeit ist immer gut und keinesfalls sollten Hormone rein als Lifestyle-Droge genommen werden, um “weiblich” zu bleiben. Und mit gesunder Ernährung und Lebensstil kann man ja bereits einiges gegen die Symptome der Wechseljahre tun!

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Studien & Quellen